Seufzend saß ich in meinem Arbeitszimmer und war über einem Stapel Papier gebeugt. Um ehrlich zu sein hätte ich nicht damit gerechnet, dass die Volturi zu stürzen mit so viel Arbeit belohnt wurde.
Diese ehemals mächtige Vampirfamilie war im Besitz von mehreren Hotels gewesen, um sich ein Geldeinkommen sichern zu lassen. Natürlich wollten diese Hotels jetzt weiter geleitet werden. Aber ich musste ihnen erstmal erklären, weshalb ich jetzt in ihrem Besitz war und nicht mehr die Volturi. Ich hatte mir irgendeinen trivialen Grund einfallen lassen. Dass ich mit Aro einen Handel eingegangen war, da er noch Schulden bei mir offen hatte.
Als ich endlich den letzten Brief unterzeichnet und beschriftet hatte legte ich den Stift zur Seite und rief nach meiner Sekretärin Mary. Sie war ebenfalls ein Vampir. Eine junge, hübsche Frau, die ich kurz nach meiner Machtübernahme verwandelt hatte. Ich beauftragte sie die Briefe loszuschicken und die restlichen Termine, die ich an diesem Tag eigentlich noch hatte zu verschieben. Ich wollte mir heute etwas Zeit nehmen. Um genau zu sein, wollte ich mir Zeit für Jennifer nehmen.
Seitdem wir nun der oberste Vampirclan waren, hatte ich kaum noch Zeit für sie und das tat mir Leid.
Ich ließ mir von Mary den Blumenstrauß bringen, den ich geordert hatte und machte mich dann auf die Suche nach meiner Gefährtin. Was jedoch keine allzu leichte Aufgabe in dem großen Schloss war. Von einer Wache erfuhr ich schließlich, dass sich Jennifer in unserem Wohnbereich aufhalten würde.
Also machte ich mich auf den Weg.
Ich beschloss zuerst im Wohnzimmer nachzusehen, wo ich dann auch sofort fündig wurde.
Als ich sie dort nur mit einem Handtuch bekleidet sah, musste ich leicht grinsen.
Ich schloss leise die Tür hinter mir, ging auf Jennifer zu und hielt ihr den Strauch Rosen entgegen.
„Die sind für dich.“, sagte ich mit einem Lächeln.