Schreibprobe für Corin Volturi

Es war Mittag als Corin mit der üblichen Eleganz und erhobenen Hauptes durch die Gänge des Schlosses wanderte, doch die schweren Vorhänge vor allen Fenstern verhinderten jegliche Sonneneinstrahlung. Sie war auf dem Weg in den Turm, denn Sulpicia hatte nach ihr rufen lassen und wenn das geschah, dann ließ sie sich meist wenig Zeit, sich zu ihr zu begeben. Bisher hatte der Tag für den blonden Vampir noch nicht besonders viel übrig gehabt und da sie Langeweile so oder so nicht besonders gut leiden konnte, nein, sie bereitete ihr geradezu schlechte Laune, hatte sie sowieso nicht viel was sie stehen und liegen lassen konnte.
Kurz bevor sie den letzten Gang betrat und um die Ecke lief, so dass ihr nur noch die Treppen bevorstehen würden, vernahm sie allerdings zwei Stimmen, die ihr nur allzu bekannt waren. Erst lief sie einfach weiter, in ihrer Leichtigkeit konnte man ihre Schritte so oder so nur mit größerer Anstrengung vernehmen, doch das Stichwort "Cullens" und der gereizte Ton von Caius verrieten, dass dort etwas interessantes besprochen wurde. Die andere Person war Aro, das Thema eigentlich kalter Kaffee und für Corin nicht von besonderem Interesse, doch etwas in ihr veranlasste, dass sie abprubt stehenblieb. Es ging um die vier Personen, deren Namen selbst ihr sehr geläufig waren und die ihre Meister nur zu gerne in den eigenen Reihen wüssten - Renesmee, die sie für Halbvampir-Abschaum hielt, Bella, die wohl gute Chancen hatte Renata ernsthafte Konkurrenz zu machen, Edward, mit seinen Gedankenspielereien und natürlich Alice. Interessant waren sie alle auf ihre Weise, das gab selbst die Wache zu, doch selbst stand sie zu ihrer Anwesenheit nicht besonders gut. Wer wusste schon, ob sie sich so leicht in das Gefüge der Volturi einfügen ließen, wie alle immer dachten. Wahrscheinlich waren die beiden gerade zu ihren Frauen unterwegs oder kamen von dort, was sie eher vermutete, doch wie sie auf dieses Thema gerade jetzt kamen - es war ihr nicht ganz klar. Zu lange wollte sie allerdings nicht lauschen, denn sonst würde sie eventuell doch auffallen und dieses Risiko war sie am heutigen Tage nicht bereit einzugehen.
Mit einem schwachen Lächeln, ihrem persönlichen Markenzeichen, setzte sie sich also wieder in Bewegung als wäre nichts gewesen und als hätte sie nichts gehört, deutete im Vorbeigehen an den beiden einen höflichen Knicks an, sagte aber nichts und setzte ihren Weg nach oben fort. Erst als sie die ersten Treppenstufen erklommen hatte, begannen sie - weitaus leiser als zuvor - ihr Gespräch erneut, setzten dabei allerdings ihren Weg in Richtung Thronsaal fort, jedenfalls entnahm sie das den leiser werdenden Stimmen.